Beitrag von Andreas Felber
Nach über ein Jahr Gerüchten und Unklarheiten gelang es dem Eubaer Ortschaftsrat am 13. Juni endlich, die VSB Neue Energien Deutschland GmbH zu einer Informationsveranstaltung über den geplanten Bau dreier Windkraftanlagen auf dem Katzenberg an einen Tisch zu bekommen. Knapp zweihundert Einwohner waren zum Feuerwehrhaus gekommen, in das aus Platzgründen nur fünfzig Personen eingelassen werden konnten. Die restlichen Bürger mussten die Veranstaltung von außen verfolgen.
Zu den Fragen, die die Einwohner von Euba mitgebracht hatten, gehörten unter anderem:
- Welchen Einfluss hat die Errichtung der Windkraftanlagen auf Gesundheit und Umwelt?
- Um wie viel Grad Celsius erhöht sich die Temperatur hinter den Windrädern?
- Was wird gegen die Erhöhung der Waldbrandgefahr unmittelbar neben den jetzt schon ausgetrockneten Wäldern getan?
- Wurde schon mit den unmittelbaren Anwohnern im Umkreis gesprochen?
- Wer kommt für die Umsatzeinbußen der ansässigen Unternehmen auf?
- Wie werden Hausbesitzer um Umkreis von sieben bis acht Kilometern für den massiven Wertverlust von Grund und Boden entschädigt?
- Wie groß ist der Durchmesser der Rotoren und in welcher Tiefe werden die Fundamente angelegt?
- Welche Erfahrungswerte zur Wetterbeeinflussung und Erwärmung durch die riesigen Windkraftanlagen gibt es?
- Hat die Betreiberfirma Kenntnis, dass schon einmal ein Windradprojekt in Euba wegen der Gefährdung seltener Tierarten (Rotmilan, Schwarzstorch und seltene Fledermausarten) scheiterte?
- Für welchen Netzbetreiber erfolgt die Stromeinspeisung, wenn 15.000 Haushalte von Chemnitz davon profitieren sollen?
- Welche Trassenführung ist für die Starkstromkabel geplant?
Leider waren die Vertreter der VSB Neue Energien sehr schlecht vorbereitet. Sie konnten die Fragen entweder nicht beantworten oder wichen aus. Manchmal hatten die Eubaer gar das Gefühl, bewusst getäuscht zu werden. Beispielsweise, als die Tiefe des Fundamentes mit drei Metern angegeben wurden. Zudem retteten sich die Unternehmensvertreter immer öfter in Aussagen, dass eine Mitwirkung der Anwohner nach Bundesrecht nicht mehr vorgesehen sei, und heizten damit die Stimmung noch weiter an. So blieb für die Eubaer Einwohner nach Ende der Informationsveranstaltung nur das Gefühl, zum Spielball der Energiewende degradiert zu werden.